In Kürze

In der altehrwürdigen Sporthalle Gießen-Ost präsentierte sich RASTA Vechta, dass erneut ohne die verletzten Leistungsträger Dennis Clifford, Jean Salumu, Tim Hasbargen und Jesse Hunt auskommen musste, bei weitem nicht so gut wie noch am Freitag gegen ALBA BERLIN. Und immer wenn die Vechtaer dran waren an den ums sportliche Überleben kämpfenden Mittelhessen, verpassten sie es, der Partie eine echte Wende zu geben. In der 1. Halbzeit war es vor allem Altmeister John „Big Country“ Bryant, der RASTA größte Probleme bereitete. In der 29. Minute hatten die Vechtaer beim 61:64 einen zwischenzeitlichen 13-Punkte-Rückstand (30:43, 16.) beinahe aufgeholt. Doch in den folgenden Sequenzen glitt den Gästen die Partie vollends aus der Hand und sie verloren noch deutlich. Bryant stand schließlich bei 23 Punkten (davon 16 in der 1. Halbzeit) und zwölf Rebounds, auf Seiten RASTAs konnten in der Offense Edgar Sosa (18) und Ex-46er Jordan Barnett (16) Akzente setzen.

Fakten

Würfe: RASTA 35/79 (44.3%) - Gießen 32/63 (50.8%)
Dreier: RASTA 10/32 (31%) - Gießen 10/29 (34%)
Freiwürfe: RASTA 2/5 (40%) - Gießen 26/29 (90%)
Rebounds: RASTA 37 - Gießen 40
Assists: RASTA 20 - Gießen 24
Ballverluste: RASTA 9 - Gießen 10
Steals: RASTA 7 - Gießen 6

1. Viertel

33 Jahre alt, 2.11 Meter groß, offiziell 127 Kilogramm schwer: John Bryant. Der im Januar zu den Gießener zurückgekehrte ehemalige MVP zeigte in den Anfangsminuten, was ihn immer noch so gefährlich macht. Per And-One machte der Center in der 3. Minute das 7:4 - alle Gießener Punkte bis dahin waren von ihm gekommen. Nach dem 11:6 (5.) durch Diante Garrett nahm RASTAs Head Coach Derrick Allen eine erste Auszeit, um sein Team in die Spur zu bringen. Hoffnung auf Besserung weckte zunächst ein Threeball von Robin Christen. Der gebürtige Gießener hatte in der Sporthalle Gießen-Ost früher als Fan mitgefiebert, jetzt das 9:13 (5.) aus Sicht der Gäste erzielt. RASTA aber war mit dem Kopf noch nicht angekommen in der Partie und das bestrafte der Tabellen-17. eiskalt. Alley-Hoop-Dunking Alen Pjanic, Dreier Scottie James jr., RASTA lag in der 9. Minute mit 16:26 hinten. Fünf Ballverluste hatte sich das Allen-Team in den ersten zehn Minuten erlaubt, den Genießern 21 Würfe erlaubt - den Rückstand hatte man sich selbst eingebrockt.

2. Viertel

RASTAs Edgar Sosa war es vorbehalten, sein Team im 2. Viertel im Spiel zu halten. Der Guard traf von jenseits der 6.75 Meter erst zum 23:31 und dann zum 26:33 - Auszeit Gießen (alles 13.). Und als Stefan Peno per 20-Meter-Pass Jordan Barnett fand fürs 30:36 fand, waren die Vechtaer gefühlt auf dem richtigen Weg. Ein anschließender 0:7-Lauf aber schmerzte so richtig und Gießens Head Coach Rolf Scholz ließ nichts anbrennen. Gerade hatte Edgar Sosa seinen dritten Dreier im Viertel zum 33:43 (17.) getroffen, da nahm Scholz umgehend die Auszeit. Aber: RASTA blieb am Drücker, verkürzte durch Herkenhoff auf 39:46 (18.) und dann hatte Stefan Peno die Chance, den Rückstand weiter zu verringern. Sein offener Dreier aber fand nicht sein Ziel. Diese Einladung nahmen die JobStairs GIESSEN 46ers gerne an, zogen erneut davon und führten 55 Sekunden vor dem Gang in die Kabine mit 51:39.

3. Viertel

Mit einem krachenden Put-Back-Dunk zum 53:44 machten Alen Pjanic in der 22. Minute deutlich, wer in den Zonen der Sporthalle Gießen-Ost das Sagen hatte. RASTA konnte sich auf Edgar Sosa verlassen, der in der 24. Minute seinen schon fünften Dreier traf und auf 49:55 stellte. Nach einem langen Dreier von Diante Garrett zum 58:49 (24.) und einem Dunking von James jr. zum 60:49 drohte RASTA ein früher K.O.. Mit einer Auszeit aber konnte Derrick Allen zunächst etwas ausrichten, sein Team legte einen 12:4-Lauf zum 61:64 (29.) aufs Parkett. Wenig später aber verpasste Will Vorhees einen offenen Dreier zum 64:66 (30.) und in der letzten Minute des 3. Viertels waren es stattdessen die Gießener, die noch zwei Threeballs durch die Vechtaer Reuse jagten. Vor dem Schlussabschnitt lag RASTA mit 63:72 hinten

4. Viertel

Die zwei Nackenschläge aus der 30. Minute erwiesen sich für die Gäste als harte Treffer. Das Scholz-Team war nun merklich am Drücker und ließ RASTAs Defense keine Chance mehr. In der 32. Minute macht John Bryant seine Punkte 20 und 21 zum 75:63, Bjarne Kraushaar sorgte in der 36. Minute mit seinem And-One zum 85:71 für die Vorentscheidung. RASTA Vechta hatte der Wucht und der Spielfreude der Gießener praktisch nichts mehr entgegenzusetzen, sehnte letztlich die Schlusssirene herbei. Am Ende stand eine 18-Punkte-Niederlage, ein 82:100 im Duell mit dem easyCredit BB-Vorletzten.

Ausblick

Mit Spannung werden vor allem die JobStairs GIESSEN 46ers die nächsten zwei Spiele von RASTA beobachten. Die Mittelhessen nämlich sind auf die Schützenhilfe der Niedersachsen angewiesen. RASTA empfängt am Mittwoch (19 Uhr) den Tabellen-16., den SYNTAINICS MBC, und spielt am Sonntag beim 15., s.Oliver Würzburg. Dass sich an RASTAs dünner Personaldecke zum Ausklang der Saison etwas wird ändern können, scheint aktuell ausgeschlossen.

Sonntag, 2. Mai 2021 - 18 Uhr - easyCredit BBL - 32. Spieltag

JobStairs GIESSEN 46ers - RASTA Vechta 100:82 (28:20 / 23:24 / 21:19 / 28:19)

GIE: Johnathan Stark (12 Punkte/5 Assists), Isaac Hamilton (9), Bjarne Kraushaar (13), Tim Köpple, Alen Pjanic (12/2 Steals), Tim Uhlemann, Diante Garrett (10/5 Assists/2 Steals), Ferdinand Zylka, Chad Brown (6), Scottie James jr. (17), John Bryant (23/12 Rebounds)

VEC: Sha’Markus Kennedy (8/7 Rebounds), Stefan Peno (6), Josh Young (5/6 Assists), Edgar Sosa (18), Philipp Herkenhoff (6), Jannes Hundt (5), Jordan Barnett (16), Björn Rohwer, Robin Christen (7) und Will Vorhees (11).

Stimmen der Trainer zum Spiel

Derrick Allen (Vechta): „ Zunächst möchte ich Coach Scholz und seinen 46ers gratulieren. Sie haben heute definitiv dominiert und das Spiel verdient gewonnen. Wenn man 100 Gegenpunkte zulässt, ist es sehr schwer zu gewinnen – egal wann. Trotz unserer Situation müssen wir auf dem Feld einfach mehr Charakter zeigen, egal, ob wir aus der Liga absteigen oder nicht. Das zählt für mich als Coach nicht. Wir müssen mit mehr Leidenschaft und Siegeswillen spielen. Das haben wir heute vielleicht in 10-12 Minuten gezeigt, aber das muss man in dieser Liga in 40 Minuten schaffen.“

Rolf Scholz (Gießen): „Wir wussten, dass es ein intensives Spiel wird. Vechta hat in den letzten Wochen aus unserer Sicht gute Partien gezeigt. Die Ergebnisse haben leider nicht mehr gereicht, aber sie haben guten Basketball gespielt, deshalb wussten wir, dass wir 100 Prozent bereit sein müssen, um zu gewinnen. Unsere Jungs haben das toll gemacht. Der Ball hat sich über weite Strecken gut bewegt und wir haben wieder 24 Assists gemacht, was für uns ein guter Wert ist. Wir haben ein ausgeglichenes Scoring und haben heute auch viel Energie von der Bank gebracht.“

Nächstes RASTA-Spiel: am Mittwoch, 5. Mai, um 19 Uhr Uhr gegen den SYNTAINICS MBC (live auf www.magentasport.de/basketball)

RASTA Vechta - 2020/2021 - Der Kader

Jordan Barnett (Forward, 25, USA), Robin Christen (Forward, 30, D), Dennis Clifford (Center, 29, USA), Tim Hasbargen (Guard, 25, D), Philipp Herkenhoff (Forward, 21, D), Jannes Hundt (Guard, 24, D), Jesse Hunt (Forward, 23, AUS), Noah Jänen (Forward, 17, D), Martin Kalu (Forward, 16, D), Sha’Markus Kennedy (Forward, 22, USA), Stefan Peno (Guard, 23, SRB), Björn Rohwer (Center, 25, D), Jean Salumu (Guard, 30, BEL), Edgar Sosa (Guard, 33, DOM), Malte Stenzel (Guard, 23, D), Will Vorhees (Forward, 25, USA), Josh Young (Guard, 32, USA). Head Coach: Derrick Allen (40, USA). Assistant Coaches: Mauricio Parra (48, ESP), Marius Graf (30, D). Athletic Trainer: Andreas Finsinger (30, D).