KEIN WUNDER: KAMPF AUCH GEGEN BAMBERG VERGEBENS!

Die erhoffte Sensation beim easyCredit Basketball Bundesliga Final-Turnier ist ausgeblieben. RASTA Vechta unterlag am frühen Montagabend Brose Bamberg mit 82:100 (40:58). Damit verpasste der ohne seinen verletzten Kapitän Josh Young angetretene Außenseiter das Viertelfinale und muss morgen die Partie um Platz 9 gegen die HAKRO Merlins Crailsheim spielen (20.30 Uhr, www.magentasport.de).

Auch seine erneut starke Performance konnte RASTAs Niederlage nicht verhindern: Trevis Simpson. Foto: Tilo Wiedensohler.

RASTAs Aderlass im Vorfeld des Turniers - die Leistungsträger Steve Vasturia, Jordan Davis und Kamari Murphy hatten aus finanziellen Gründen nicht akquiriert werden können, Justin Raffington und Zabian Dowdell verzichteten aus persönlichen Gründen - plus der verletzungsbedingte Ausfall von Josh Young: Es ist einfach zuviel für die Truppe von Head Coach Pedro Calles, um mit den Großen der Branche mithalten zu können. Dies wurde in München einmal mehr deutlich. Auch wenn RASTA, das in Trevis Simpson mit 28 Punkten den Top-Scorer der Partie stellte, erneut aufopferungsvoll kämpfte, so war gegen die Stärke des Favoriten letztlich doch kein Kraut gewachsen. Bamberg holte ein Dutzend Rebounds mehr (40:28), traf hochprozentig aus allen Lagen (61% 2er, 44% 3er und 95% FW) und die 25 Assists zeigten die Spielfreude des ehemaligen Serienmeisters. RASTA bemühte sich nach Kräften, startete einmal mehr eine furiose Aufholjagd nach hohem Rückstand - von 48:69 (27. Minute) auf 65:75 (31.). Doch zu mehr reichte es aus genannten Gründen eben nicht.

1. Viertel

RASTAs Defense war Brose Bambergs bei diesem Turnier bisher so starken Offense nicht gewachsen. Allen voran Ex-NBA-Profi Jordan Crawford (394 NBA-Spiele) schenkte den Vechtaern ein, so zum 9:2 (3. Minute) und zum 16:5 (4.). Aus der folgerichtigen Auszeit heraus traf Philipp Herkenhoff für RASTA per Dreier zum 8:16, holte sich dabei aber eine blutige Nase und musste erst einmal auf die Bank (5.). Weiter war es Bambergs Crawford, der das Spiel dominierte und in der 6. Minute mit einem Threeball auf 21:10 stellte. In Vechtas Offensive lag nahezu die ganze Last auf Trevis Simpson. RASTAs #15 machte neun Punkte im 1. Vierte, erhielt zum Ende dieses Unterstützung von Jaroslaw Zyskowski. Der Pole traf erst per Dreier zum 17:28 (9.), dann noch mit Ablauf der ersten zehn Minuten zum 19:32 (20.)

2. Viertel

Gegen die 13-Punkte-Hypothek lehnte sich das Team von Pedro Calles nach Kräften auf - zunächst mit Erfolg. Matic Rebec übernahm in der Offense, traf erst zwei lange Dreier und brachte sein Team  in der 16. Minute sogar bis auf neun Punkte an den Favoriten heran - 31:40. Doch das Zwischenhoch der Vechtaer hielt nicht lange an, denn Brose Bamberg ließ erneut seine Muskeln spielen. Der Hauptrunden-Siebte legte einen von einem Crawford-Dreier zum 53:34 (19.) gekrönten 13:3-Lauf aufs Parkett - Auszeit RASTA. Zur Halbzeit lagen die Vechtaer dann noch mit 18 Punkten hinten, Bambergs Offensiv-Maschinerie lief auf Hochtouren.

3. Viertel

Mit großer Intensität, aggressiv, kam RASTA aus der Kabine. Max DiLeo schrubbte sich im Kampf um den Ball unermüdlich übers Parkett. Die Vechtaer forcierten gleich vier Bamberger Ballverluste in den ersten gut drei Minuten der 2. Halbzeit, erst nach 3:34 Minuten machte Brose erste Punkte im 3. Viertel. Aber: Auch RASTA kam offensiv nicht zum Zug, konnte daher den Rückstand nicht verkürzen. Nach Crawford Punkten 14 bis 16 lag RASTA in der 25. Minute mit 20 Punkten hinten - 44:64. Doch dann: Vechta meldete sich zurück! In der 28. Minute traf Rebec per Dreier zum 54:69, Trevis Simpson ließ in der 29. Minute binnen Sekunden fünf Punkte folgen - nur noch 59:71. RASTA hatte nun Bambergs zweite Schwächephase im 3. Viertel ausgenutzt, Hoffnung auf ein wundersames Comeback keimte auf.

4. Viertel

Und als wieder der in diesem Turnier so starke Trevis Simpson übernahm, in der 31. Minute RASTA  mit vier Zählern in Serie bis auf zehn Punkte (65:75) an den Favoriten heranbrachte, wurde diese Hoffnung noch größer. Doch das Imperium schlug zurück, zeigte RASTA Grenzen auf. Als Christian Senfgelber in der 34. Minute auf 82:65 stellte und Pedro Calles eine weitere Auszeit nahm, war das Spiel praktisch entschieden. Am Ende unterlagen die Vechtaer mit 18 Punkten Differenz, 82:100. Fünf RASTAner hatten neun oder mehr Punkte erzielt, doch gegen die Zwölf-Mann-Rotation Brose Bambergs waren die neun tapferen Niedersachsen zum Ende hin doch chancenlos.

Ausblick

Etwas mehr als 24 Stunden nach dem letzten Gruppenspiel steht für RASTA schon die nächste und auch letzte Partie der Saison 2019-20 auf dem Programm. Gegen die beim easyCredit BBL Final-Turnier ebenfalls noch sieglosen HAKRO Merlins Crailsheim geht’s auf dem Papier um Platz 9, praktisch geht es für die angeschlagenen Vechtaer darum, heile aus dieser Nummer herauszukommen. Jump in München ist um 20.30 Uhr, die Partie wird live auf www.magentasport.de übertragen.

easyCredit BBL Final-Turnier - Gruppe B, 4. Spieltag - 15. Juni 2020 - 16.30 Uhr

Brose Bamberg - RASTA Vechta 100:82 (32:19 / 26:21 / 15:21 / 27:21)

Bamberg: P. Lee (4 Punkte), N. Wiedemann (5), K. Taylor (14), T. McLean (5), M. Plescher (3), M. Seric (6), E. Harris, J. Crawford (21/6 Assists), R. Obasohan (9), C. Sengfelder (18), M. Heckel (5) und A. Marei (10/10 Rebounds). Trainer: Roel Moors.

Vechta: T. Simpson (28 Punkte),  J. Zyskowski (10), P. Herkenhoff (10), I. Wainright (9/7 Rebounds/6 Assists), M. Rebec (16), L. van Slooten (2), J. Reischel (6), M. DiLeo (1/3 Steals), M. Kessens (6 Rebounds). Trainer: Pedro Calles.

Stimmen zum Spiel

Trevis Simpson (Vechta): „Es war ein taffes Spiel für uns - so wie jedes in der Gruppenphase. Es war heute, gegen ein sehr gutes Team, wie in den anderen Spielen auch. Bamberg hat einen großen Kader mit viel Qualität, der heute das gemacht hat, was er kann. Bamberg hat gut getroffen und den Ball gut bewegt. Wir hingegen hatten erneut große Probleme in der Offense und in der Defense. Die Defense war eigentlich nur im Spiel gegen Frankfurt ganz gut. Es war immer schwer, dranzubleiben am Gegner. Und wenn man wie heute wieder 100 Punkte kassiert, haben wir eigentlich keine Chance. Wir sind hierher gekommen, um in jedem Spiel alles zu geben und RASTA wollten RASTA Vechta gut repräsentieren. Man muss leider sagen, dass uns das nicht gut genug gelungen ist und wir nicht gezeigt haben, zu was wir im Stande sein können. Dass wir in 24 Stunden schon wieder spielen, ist halt so. Diese Pille müssen wir schlucken und kämpfen. Wer spielen kann, wird spielen und wir werden das genauso angehen wie als wäre es ein Spiel um Platz eins - wir werden kämpfen!“

Roel Moors (Bamberg): „Wir wussten vor dem Spiel, dass wir eine gute Ausgangsposition im Rennen um die Playoffs hatten. Umso wichtiger war uns, dass wir auch dieses Spiel gewinnen, damit wir einen Schritt in die richtige Richtung machen. Beide Teams hatten heute etwas Probleme mit Verletzungen. Aber alles in allem haben wir ein ordentliches Spiel abgeliefert. Ganz zufrieden bin ich heute zwar auch nicht. Aber im Vergleich zur letzten Partie war das heute schon eine Steigerung. Wenn man zur Halbzeit so hoch führt, ist es halt nicht ganz einfach, die Konzentration hoch zu halten. Teilweise haben wir schon guten Basketball gespielt. Aber wenn wir auch unseren nächsten Gegner schlagen wollen, müssen wir über 40 Minuten gut spielen, nicht nur für 30 oder 28 Minuten.“

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