ZU VIEL DES GUTEN: RASTA IN BERLIN UNTERLEGEN

Aufsteiger RASTA Vechta musste sich am Gründonnerstag eine Lehrstunde bei 7DAYS EuroCup-Finalist ALBA BERLIN gefallen lassen. Am 28. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga kassierte der Außenseiter beim bärenstarken achtmaligen Deutschen Meister eine 67:104-Niederlage. Bereits am Samstag (20.30, www.magentasport.de) ist RASTA im ausverkauften Heimspiel gegen Science City Jena erneut gefragt.

Chancenlos gegen die Berliner Übermacht: RASTAs Austin Hollins. Foto: Andreas Knopf.

In der Hauptstadt geriet schon das 1. Viertel so gar nicht nach dem Geschmack der rund 300 mitgereisten RASTA-Fans. Ihr Team fand in der Defense kein Mittel, dem Berliner Ansturm standzuhalten. ALBAs Rokas Giedraitis zm Beispiel konnte machen, was er wollte – er traf praktisch immer. In der 4. Minute netzte der Litauer per Dreier bereits zum 16:5 für die Hausherren ein, Big Man Landry Nnoko erhöhte RASTAs Rückstand in der 9. Minute auf 14 Punkte (12:26). Die Gäste hatten sich in den ersten zehn Minuten bereits acht Ballverluste erlaubt, nur fünf ihrer 14 Feldwürfe getroffen. 

Und der Außenseiter aus Vechta hatte auch im 2. Viertel wenig bis gar nichts zu melden gegen den 7DAYS EuroCup-Finalisten. Den RASTAnern flogen die Dreier nur so um die Ohren, ALBA präsentierte sich in bester Spiel- und Trefferlaune. Rokas Giedraitis traf in der 18. Minute schon seinen vierten Threeball – 50:24. Und als Nnoko mit zwei Dunks für die Berliner auf 54:27 stellte, war RASTAs Team endgültig zum Statisten der 1. Halbzeit degradiert worden. Hoffnung auf Besserung in Halbzeit zwei versprach allein Josh Youngs laaanger Dreier mit Ablauf des 2. Viertels zum 32:58. Größte Hypothek RASTA Vechtas in den ersten zwei Vierteln: 15 Ballverluste.

RASTA sah sich auch im 3. Viertel einem nahezu perfekten Berliner Spiel ausgesetzt. Allen voran Rokas Giedraitis hatte am Gründonnerstag einen Sahnetag erwischt, machte in der 23. Minute von jenseits der 6,75 Meter schon seine Punkte 24 bis 26 zum 61:34 für den achtmaligen Deutschen Meister. Auch Landry Nnoko konnte gegen RASTAs Defense quasi nach Belieben scoren, netzte in der 26. Minute ein zum 43:68 aus Sicht der Gäste. 2:30 Minuten vor dem Ende des 3. Viertels stopfte ALBAs Niels Giffey ein zum 77:46 – Auszeit RASTA. Das letzte Wort des Viertels hatte dann wieder Vechtas Captain Young mit einem Dreier zum 52:83-Pausenstand aus Sicht seines Teams. 

Natürlich konnte auch dieser Threeball nichts mehr an der schon längst feststehenden Niederlage der RASTAner ändern. Denn zu deutlich waren in der Mercedes-Benz Arena an diesem Abend die Unterschiede zwischen den Teams. Die im Gegensatz zum ersten Aufeinandertreffen in der Hinrunde in Bestbesetzung und höchst motiviert angetretenen ALBAtrosse flogen jetzt einfach wesentlich höher als der Aufsteiger. Nach zuvor neun Auswärtssiegen in Serie kassierte RASTA so schließlich eine 67:104-Niederlage bei ALBA BERLIN.

Lange mit dieser beschäftigen kann sich der Aufsteiger nicht, schon am Samstag steht das Heimspiel gegen Science City Jena auf dem Programm. Alle 3.140 Tickets für die Partie im RASTA Dome sind bereits vergriffen, ganz Vechta ist im Basketball-Fieber. Alle, die keine Eintrittskarte mehr ergattern konnten, können online live dabei sein, am Samstag ab 20.15 Uhr auf www.magentasport.de. 

Stimmen zum Spiel

Pedro Calles (Cheftrainer Vechta): „Glückwunsch zum sehr verdienten Sieg für ALBA. War waren nicht bereit für ihre Intensität und Physis und waren immer einen Schritt zu spät. Für uns ist es sehr wichtig, defensiv solide zu stehen. Das ist uns heute gar nicht gelungen und dadurch haben wir unsere Identität verloren. Wir haben leider nicht verstanden, was es braucht, um hier zu bestehen. Heute konnte man sehen, warum ALBA das höchste Level im EuroCup und in der BBL erreicht hat. Wir waren nicht bereit dafür.“

Aito Garcia Reneses (Cheftrainer ALBA): „Ich stimme mit Pedro überein, dass wir heute mit sehr guter Intensität und Energie gespielt haben. Normalerweise ist Vechta eines der besten Teams der BBL, wenn es um defensive Intensität geht. Daher bin ich sehr froh, dass wir so klar gewinnen konnten. Wir müssen jetzt die ganzen Spiele nachholen, die durch den Pokal und den EuroCup verschoben werden mussten. Wir haben nun jeden zweiten Tag ein Spiel. Zum Trainieren bleibt also gar keine Zeit mehr, daher müssen wir die Spiele gleichzeitig als Trainingseinheiten nutzen.“

Philipp Herkenhoff (Vechta): „Wir sind heute daran gescheitert, dass uns die Intensität gefehlt hat. Vielleicht waren wir zu Beginn etwas unkonzentriert. ALBA hat aus einer sehr guten Verteidigung heraus sehr viel Druck gemacht. So haben sie uns zu schweren Würfen und zu Ballverlusten gezwungen – wir sind einfach schlecht ins Spiel gekommen. So hat ALBA hat einen Lauf bekommen, einen sehr guten Rhythmus bekommen und eine sehr gute Transition gelaufen. Dann gegen ALBA zu gewinnen, ist sehr schwierig. ALBA unterschätzt haben wir auf keinen Fall. Uns war klar, dass die Berliner nach dem Europapokalfinale direkt wieder zeigen wollen, wer Herr Herr im Haus ist. Wir wurden von Anfang an dominiert und deshalb ist es auch so deutlich ausgegangen.“

Rokas Giedraitis (Berlin): „Natürlich waren wir wegen der Niederlage vom Montag in Valencia angestachelt. Aber jetzt haben wir gegen einen direkten Konkurrenten mit fast 40 Punkten Differenz gewonnen, haben also allen Grund froh zu sein. Der Schlüssel zum Sieg heute war unsere Energie – gerade in der Defense. Wir konnten dadurch viele leichte Punkte generieren, haben offene Würfe bekommen. Dass ich heute 26 Punkte gemacht habe liegt einfach daran, dass ich offene Würfe bekommen und diese getroffen habe.“

easyCredit Basketball Bundesliga – 28. Spieltag – Donnerstag, 18. April 2019 – 19 Uhr 

ALBA BERLIN – RASTA Vechta 104:67 (27:14 / 31:18 / 25:20 / 21:15)

Zuschauer: 8.876 in der Mercedes-Benz Arena

Berlin: Joshiko Saibou (5 Punkte), Peyton Siva (12/10 Assists), Niles Giffey (14), Derrick Walton jr. (4), Tim Schneider (9), Franz Wagner (3), Kenneth Ogbe (3), Rokas Giedraitis (26), Johannes Thiemann (DNP), Dennis Clifford (2), Landry Nnoko (16) und Luke Sikma (10/7 Rebounds).


Vechta: Chris Carter (4 Punkte), Max DiLeo (8), T.J. Bray (15), Michael Kessens (2), Josh Young (9/4 Rebounds), Clint Chapman (12), Luc van Slooten, Philipp Herkenhoff (7), Austin Hollins (5), Seth Hinrichs (2/5 Rebounds) und Robin Christen (3).

Nächstes RASTA-Spiel: Am Samstag, 20. April, um 20.30 Uhr gegen Science City Jena (ausverkauft).

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