70-82 IN DER TÜRKEI: RASTA UNTERLIEGT BANDIRMA!

RASTA Vechta hat im Kampf um die Playoffs in der Basketball Champions League einen nicht unerwarteten Rückschlag erlitten. Keine 48 Stunden nach dem gewonnenen, aber eben auch kraftraubenden, easyCredit BBL-Spiel bei Brose Bamberg, unterlag RASTA bei Teksüt Bandirma mit 70:82 (31:40). Nach Abschluss des 12. Spieltages am Mittwochabend werden die Vechtaer auf Platz 5 stehen, können die Playoffs mit zwei Siegen in den abschließenden Gruppenspielen aber aus eigener Kraft erreichen.

Foto: FIBA.

RASTA hatte am Dienstagabend ohne seine Leistungsträger Ishmail Wainright und Jordan Davis antreten müssen, Center Michael Kessens konnte aufgrund eines am Sonntag erlittenen Nasenbeinbruchs nur wenige Minute spielen. Dies wurde den Vechtaern vor allem in Zone zum Verhängnis, das Rebound-Duell ging mit 31:45 verloren. Und dass den Vechtaern 15 Ballverluste unterliefen, die zu 25 Punkten für Teksüt Bandirma führten, war ebenfalls ein Übel in deren Spiel. Trotzdem hatten die RASTAner bis Mitte des Schlussabschnittes die Chance auf eine Überraschung, konnte von den favorisierten Türken erst zum Ende hin niedergerungen werden.

1. Viertel

Die Gäste aus Deutschland kassierten in den ersten 3:20 Minuten gleich einmal einen 0:9-Lauf, abgeschlossen per Dunking von Bandirmas Youngster Sehmus Hazer – Auszeit RASTA. In der Folge konnte die Calles-Crew die Partie trotz eines zwischenzeitlichen Elf-Punkte-Rückstandes (5:16, 6. Minute) ausgeglichener gestalten. Justin Raffington per Dunking zum 12:18 (9.), Steve Vasturia legte Sekunden vor Viertelende zum 14:20 (10.) nach – noch war für die Vechtaer nichts verloren. Grund zur Sorge bereitete jedoch die Dominanz der Türken in der Zone: 14 Rebounds hatten sie in den ersten zehn Minuten geholt, RASTA lediglich vier.

2. Viertel

Zur physischen Überlegenheit gesellte sich auch noch Treffsicherheit von jenseits der 6.75 Meter. Omar Prewitt und Jaime Smith trafen für Bandirma nacheinander ganz lange Dreier zum 34:21. Zu diesem Zeitpunkt (16.) hatten die Gastgeber sechs ihrer elf Dreierversuche getroffen und insgesamt schon sechs Würfe mehr als die Deutschen genommen – Auszeit RASTA. Nach dieser bäumten sich Josh Young und Co. in gewohnter Manier auf: Mit dem überhaupt erst neunten Rebound (Bandirma: 24) wuchtete Raffington den Molten per Put-Back-Dunk durch die Reuse (25:34, 24.), Captain Young traf per mutigem Threeball zum 28:36 (18.). Doch mit einem Alley-Oop-Dunking von Emanuel Terry zum 38:29 (19.) entriss Teksüt den Gästen das Momentum auch schon wieder.

3. Viertel

Mit seinem nächsten Alley-Oop-Dunking in der 23. Minute machte einmal mehr Emanuel Terry auf sich aufmerksam. Sein Treffer zum 44:33 war aber erst der Auftakt zu seiner Show im 3. Viertel. Denn nachdem erst Philipp Herkenhoff mit einem für RASTA ganz wichtigen Dreier auf 38:44 (25.) verkürzt hatte und auch Trevis Simpson per Corner-Three zum 48:53 (28.) getroffen hatte, übernahm Terry das Kommando an beiden Enden des Feldes. Zweimal in Serie punktete der 2.06-Power Forward jeweils per Alley-Oop-Layup zum 57:48, blockte dann Trevis Simpson so eindringlich, dass es schon beim Zuschauen weh tat und schließlich krönte er seine Glanzleistung mit einem Monster-Dunk, der alle Anwesenden nur Staunend zurückließ – 59:48. Terry hatte im 3. Viertel gleich ein Dutzend Punkte gemacht und fünf Rebounds geholt sowie wohl den Dunk des Jahres in der Basketball Champions League geliefert.

4. Viertel

Zu Beginn des Schlussabschnittes aber waren die unermüdlich kämpfenden RASTAner immer noch nicht geschlagen. Erst traf Young mit seinem vierten Dreier zum 55:59, legte dann ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit nach zum 57:59 – Auszeit Bandirma (32.). Sogar zum erstmaligen Ausgleich hätten die Vechtaer kommen können, doch leider vergab Kamari Murphy zwei Freiwürfe, es blieb beim 57:59. Teksüt Bandirma schien sich in der Folge geradezu aufgefordert, endlich die Entscheidung herbeizuführen. Und dies gelang dem Team von Head Coach Hakan Demir dann auch in beeindruckender Manier: Aus einem knappen 63:60 (34.) machten die Türken binnen 2:37 Minuten ein 76:62 – in der 38. Minute war das Spiel entschieden.

Ausblick

Die so spannende Konstellation in der Gruppe B der Basketball Champions League lädt geradezu ein zu diversen Rechenspielen. Fakt ist: Nach Abschluss des morgigen Spieltages gegen 22.30 Uhr wird RASTA nicht auf einem der vier vorderen Plätze stehen. Dies könnte sich jedoch schon schnell wieder ändern. Am Mittwoch nämlich kommt AEK Athen in den RASTA Dome – mehr als 2.600 Karten sind für das Top-Spiel bereits verkauft worden. Und zum Abschluss der Gruppenphase (5.2.) reist RASTA zu einem weiteren direkten Konkurrenten im Kampf um die Playoffs, San Pablo Burgos in Spanien. Nicht zu vergessen: An diesem Sonntag trifft RASTA am 17. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga auf die FRAPORT SKYLINERS. Die Partie im RASTA Dome ist mit 3.140 Zuschauern bereits ausverkauft und wird wie gewohnt live auf www.magentasport.de übertragen.

Stimme zum Spiel

Justin Raffington (Vechta): „Diese Niederlage ist schon sehr enttäuschend für uns. Wir haben es leider nicht geschafft, die Energie aus dem Bamberg-Spiel mit in diese Partie zu nehmen. Unser größtes Problem war, dass wir Bandirma zu viele einfache Körbe erlaubt haben, weil sie so viele Offensiv-Rebounds holen konnten. Zwar haben wir uns dann noch einmal bis auf zwei Punkte herangekämpft. Aber erfolgreich zu Ende spielen konnten wir aus dieser Situation heraus auch nicht mehr.“

Pedro Calles (Vechta): „Glückwunsch an Teksüt Bandirma zu diesem verdienten Sieg. Wir wussten vorher, dass es für uns angesichts der Ausfälle sehr schwer werden würde. Und deshalb kann ich auch nur den Hut vor meinen Spielern ziehen, wie sie heute gekämpft haben. Gleich der erste Lauf Bandirmas zum 9:0 hat dann aber das ganze Spiel beeinflusst. Zwei Faktoren waren heute entscheidend: Zum einen unsere Unterlegenheit beim Rebound und zum anderen die 15 Ballverluste, die zu 25 Punkten des Gegners geführt haben.“

Ian Hummer (Bandirma): „Wir hatten in der Schlussphase wie schon einige Male zuvor im Spiel eine sehr gute Phase. Dass RASTA in der 2. Halbzeit einmal so zurückkommen konnte, lag daran, dass wir zu früh unsere Würfe genommen haben. Aber in den wichtigen Phasen haben wir die Rebounds kontrolliert und unsere Würfe getroffen. Den schlechten Start ins 4. Viertel konnten wir so wettmachen und dann den entscheidenden Lauf hinlegen."

Hakan Demir (Bandirma): „Gratulation an mein Team, das heute ein für uns sehr wichtiges Spiel gewonnen. In einigen Momenten haben wir heute wirklich guten Basketball gegen einen guten, organisierten Gegner gespielt. Aber wir haben es eben auch geschafft, den Ball gut laufen zu lassen und konnten in Offensive wie Defensive die Rebounds holen. Wie gesagt, für die nächsten Wochen war das ein sehr wichtiger Sieg und ich hoffe, dass es jetzt so für uns weitergeht.“

Basketball Champions League –  Gruppe B – 12. Spieltag – Di., 21.1.2020 – 18 Uhr

Teksüt Bandirma – RASTA Vechta 82:70 (20:14 / 20:17 / 19:21 / 23:18)

Statistik: http://www.championsleague.basketball/19-20/game/2101/Teks%C3%BCt-Bandirma-RASTA-Vechta

Bandirma: Ridvan Oncel (3 Punkte), Ian Hummer (17/9 Rebounds/5 Assists), Jaime Smith (13/5 Assists), Erkan Yilmaz, Sehmus Hazer (2), Tyler Kalinoski (14/5 Assists), Atakan Erdek, Sadik Emir Kabaca, Furkan Haltali (6 Rebounds), Omar Prewitt (8), Alperen Sengun und Emanuel Terry (24/14 Rebounds)

Vechta: Jarelle Reischel (DNP), Michael Kessens (4 Punkte), Justin Raffington (15/8 Rebounds), Josh Young (23/7 Assists), Trevis Simpson (13), Philipp Herkenhoff (5), Max DiLeo (2), Luc van Slooten, Kamari Murphy (2), Steve Vasturia (6/7 Assists), Tim Insinger (DNP).

Nächste RASTA-Spiele: Am Sonntag, 26. Januar, um 15 Uhr gegen FRAPORT SKYLINERS (www.magenstasport.de) und am Mittwoch (29.1., 20 Uhr) gegen AEK Athen – Tickets ab 7€ auf www.rasta-vechta.de.

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