Ohne den erkrankten Michael Kessens hatten die Vechtaer vor 3.140 Zuschauern im ausverkauften RASTA Dome gegen den Titelfavoriten antreten müssen, boten diesem aber lange die Stirn. Allein RASTAs schwache Dreierquote (24%, 8/33) und Ballverluste in wichtigen Phasen verhinderten eine Sensation. Matchwinner für den FC Bayern München war an der Pariser Straße schließlich Petteri Koponen. Der Finne versenkte fünf Dreier, davon zwei im Schlussabschnitt und war mit 19 Punkten Top-Scorer der Partie. Auf Seiten der Vechtaer, die nur acht Profis einsetzten, machten vier Spieler jeweils mindestens 13 Punkte.

1. Viertel

Von RASTAs gleich zu Beginn sehr aggressiver Defense ließ sich der Deutsche Meister in den ersten zehn Minuten des Spiels nur kurz beeindrucken. Nach dem per Dreier erzielten Ausgleich zum 11:11 durch Ish Wainright (5.) übernahmen die Bayern nämlich mehr und mehr das Kommando. Vier Dreier bei gerade einmal fünf Versuchen flogen durch RASTAs Korb, der FCBB war effizient wie gewohnt. Ausgerechnet in der letzten Minute vor der Pause gelangen erst Petteri Koponen und dann Josh Huestis noch zwei Körbe, die zum Elf-Punkte-Rückstand der Vechtaer führten – 16:27. Steve Vasturia hatte RASTAs Offense bis hierhin mit sieben Punkten getragen, während bei den Münchnern schon neun Spieler getroffen hatten.

2. Viertel

Super-Start für RASTA ins 2. Viertel! Erst traf Vasturia per And-One (21:29, 11. Minute), dann legte Josh Young per Threeball zum 24:29 nach – Auszeit FC Bayern München (13.). Aus dieser heraus sorgten die Gäste mit einem 6:0-Lauf für Beruhigung unter den gut 100 Bayern-Fans, der Favorit lag erneut zweistellig vorne (35:24, 16.). Doch das Blatt wendete sich schnell. 101 Sekunden vor der Halbzeit vollendete Captain Young per Corner-Three RASTAs 9:0-Antwort zum 33:35 – wieder Auszeit FCBB. Der Außenseiter bot dem ungeschlagenen Tabellenführer der easyCredit BBL einen großartigen Kampf, ging nur mit einer Hypothek von vier Punkten in die Kabine. Dass es für den nun Achten der Tabelle nicht noch besser gelaufen war, lag vor allem an der ausbaufähigen Dreier-Quote – die war mit 22% (4/18) einfach zu niedrig gewesen.

3. Viertel

Während RASTAs Händchen von jenseits der 6.75 Meter auch nach dem Seitenwechsel kalt blieb, setzten sich die Bajuwaren durch einen Dreier von Alex King erneut bis auf neun Punkte ab (42:39, 23. Minute). Mit einem zauberhaften Drive durch Münchens Zone aber halbierte Vasturia den Vechtaer Rückstand schon beinahe (37:42, 26.) – der RASTA Dome tobte. In der 27. Minute vergaben die RASTAner dann jedoch drei Freiwürfe in Serie, verloren im nächsten Angriff den Spalding und verwarfen im wiederum nächsten – eine große Chance war vertan. Auch flog zwar nach wie vor Dreier um Dreier über die Münchner Köpfe hinweg, nur fand eben keiner sein Ziel. Nach RASTAs 21. erfolglosen Versuch aus dem „land of three“ wurden die Vechtaer dann eiskalt bestraft, Kopponen traf für den FCBB zum 47:37 (28.). Gut eine Minute vor Ende des 3. Viertels legte der Finne dann noch ganz selbstbewusst einen Acht-Meter-Dreier zum 50:37 nach und schon fast mit Ablauf der Uhr stellte Greg Monroe per And-One auf 55:39. RASTAs Köpfe hingen aber nur kurz. Denn: Von der Mitte der eigenen Hälfte versenkte Jordan Davis im achten Vechtaer Anlauf den ersten Dreier – 42:55.

4. Viertel

An der Pariser Straße hatte es schon nach Vorentscheidung gerochen. Doch das Calles-Team gab sich nicht geschlagen, kam durch ein And-One von Vasturia in der 32. Minute schon einmal auf neun Punkte heran (49:58). Und nur eine Minute später verkürzte Trevis Simpson von der Freiwurflinie auf -7 (53:60), RASTA war wieder dran am Deutschen Meister. Doch wie gewonnen, so zerronnen. Der 15. Vechtaer Ballverlust führte zu einfachen Punkten von Maodo Lo, die Bayern waren einmal mehr zweistellig vorne – 64:53 (34.). Den Deckel drauf auf den Auswärtssieg schien dann schon Koponen mit seinen Dreiern Nummer vier rund fünf zum 70:56 (37.) gemacht zu haben. Die RASTAner bewiesen aber weiter große Moral und Jordan Davis zwang Dejan Radonjic nach seinem Threeball zum 68:72 bei noch 28 Sekunden Spielzeit in eine weitere Auszeit. Aus Sicht der RASTA-Fans behielt der Favorit jetzt jedoch leider die Nerven und Vladimir Lucic sicherte dem FCBB mit vier Freiwürfen den 14. Sieg im 14. easyCredit BBL-Spiel.

Ausblick

Bereits am Dienstag steht für Pedro Calles und seine Mannschaft der nächste Top-Gegner bereit. Um 20 Uhr empfängt RASTA Vechta in der Basketball Champions League den israelischen Pokalsieger und Titel-Kandidaten Hapoel Jerusalem zum Top-Spiel in der Gruppe B. RASTA steht aktuell auf Platz fünf und kann weiterhin auf die Playoff-Teilnahme hoffen. Tickets für das mit großer Spannung erwartete Europapokal-Spiel gibt es noch online auf www.rasta-vechta.de und an allen Vorverkaufsstellen.

Stimmen zum Spiel

Dejan Radonjic (München): „Ich bin froh über den Sieg. Wir hatten einen guten Start, gerade in der Defense. Im 2. Viertel sah das dann schon ganz anders aus. Aber wiederum in den zehn Minuten nach dem Seitenwechsel haben wir eine exzellente Defense gespielt. Im Schlussabschnitt haben wir dann etwas die Kontrolle aus der Hand gegeben, haben ein paar schlechte Entscheidungen getroffen und schlechte Defense gespielt. Aber es überwiegt, dass wir heute insgesamt gut waren in der Defense und so diesen wichtigen Sieg holen konnten.“

Pedro Calles (Vechta): "Gratulation an die Bayern und Coach Radonjic. Wir haben heute größtenteils eine solide Partie gespielt, vor allem in der Defense. Unsere Dreier-Quote und die vielen Ballverluste, gerade im 3. Viertel, haben uns aber um die Chance gebracht, heute mehr zu erreichen. Obwohl wir heute nicht gewonnen haben, bin ich aber dennoch zufrieden, mit der Leistung. Die Jungs haben mit hoher Energie gespielt und sich voll reingeworfen. Genauso will ich das von jedem sehen und genau so entschlossen muss man sein - gerade wenn es gegen einen so starken Gegner wie den FC Bayern München geht."

easyCredit Basketball Bundesliga – 15. Spieltag – Sonntag, 5. Januar 2020 – 15 Uhr

RASTA Vechta – FC Bayern München 68:76 (16:27 / 17:10 / 9:18 / 26:21)

Zuschauer: 3.140 (ausverkauft)

Statistik: https://tinyurl.com/qts266d

Vechta: Jordan Davis (13 Punkte), Max DiLeo (2), Josh Young (14), Luc van Slooten (DNP), Philipp Herkenhoff, Trevis Simpson (4), Kamari Murphy (4/3 Assists/8 Rebounds), Ish Wainright (14/4 Steals), Jarelle Reischel (DNP) und Steve Vasturia (17).

München: Alex King (7/5 Assists/2 Steals), Petteri Koponen (19/2 Steals), Greg Monroe (12/8 Rebounds), Vladimir Lucic (11/11 Rebounds), Maodo Lo (9), Nihad Dedovic (7), Paul Zipser (4), Diego Flaccadori, Mathias Lessort, Josh Huestis (4) und Leon Radosevic (3).

Nächstes RASTA-Spiel: Am Dienstag, 7. Januar, um 20 Uhr gegen Hapoel Jerusalem – Tickets jetzt auf www.rasta-vechta.de!