MEISTER & AUFSTEIGER: FARMTEAM GEWINNT OVERTIME-THRILLER!

RASTA Vechtas Farmteam hat die Meisterschaft in der 1. Regionalliga Nord gewonnen und damit den Aufstieg in die drittklassige BARMER 2. Basketball Bundesliga ProB-Nord geschafft. Das Team von Head Coach Hendrik Gruhn gewann am Sonntag Spiel 2 der „Best-of-three“-Finalserie bei den personell arg dezimierten Aschersleben Tigers mit 80:78 nach Verlängerung. Spiel 1 war von den RASTAnern am Freitag mit 70:68 in Vechta gewonnen worden. Matchwinner in Aschersleben war für die Vechtaer einmal mehr Kevin Smit mit 28 Punkten.

Meister und Aufsteiger: Das Farmteam RASTA Vechtas nach dem Sieg in Aschersleben. Foto: RASTA Vechta.

Die Vechtaer sahen sich in der mit rund 650 Zuschauern proppenvollen Sporthalle am Ascaneum einem frühen Vier-Punkte-Rückstand (3:7, 3. Minute) gegenüber, hatten in Luca Ladjyn aber jemanden, der sofort drin war in der Partie. Acht Punkte machte RASTAs #8 in den ersten vier Minuten, besorgte u.a. die 8:7-Führung (4.). Dann übernahm Marshawn Blackmon in der Offense, kam noch im 1. Viertel auf sieben Punkte und führte die Gäste so zum 15:13 (7.). RASTA spielte sich immer wieder sehr gute Dreier heraus, traf auch schon im ersten Abschnitt viermal von jenseits der 6.75 Meter. Den vierten Threeball versenkte Tim Insinger in der 9. Minute zum 18:14.

Insinger war es dann auch, der mit seinem zweiten Dreier zum 23:17 eine Auszeit der Aschersleben Tigers erzwang (12.). Die Hausherren kamen bei der Verteidigung des Perimeters immer zu spät, RASTAs Distanzwürfe flogen den Sachsen-Anhaltinern nur so um die Ohren. Kilian Brockhoff zum 26:19 (12.) und Kevin Smit zum 29:21 (14.) trafen nun ebenfalls von außen, Smit in der 16. Minute dann schon zum 34:23. Es war RASTAs vorerst letzter Threeball der Partie, bis zur Halbzeit kühlte sich die Vechtaer Offense merklich ab. Aber: In die Halbzeitpause nahmen die Gäste trotzdem eine Acht-Punkte-Führung mit - 39:31.

Mit einem And-One zu Beginn des 3. Viertels läutete Leo Alban die Aufholjagd der Tigers ein. Sein Treffer zum 34:39 (11.) war Zeichen der nun besser agierenden Ascherslebener, die auf gleich drei Leistungsträger verzichten mussten. Nach einem weiteren And-One waren sie in der 24. Minute erneut auf vier Punkte herangekommen - 40:44. RASTA tat sich schwer zu scoren, erst in der 28. Minute fiel wieder ein Dreier: Smit stellte auf 48:40. Vechta wehrte sich nach Kräften, so wie die Tigers ihrerseits alles aus sich herausholten. Und die Frage nach der Kraft wurde für Vechtas Farmteam nun immer dringlicher. Denn mit u.a. Noah Jänen und Johann Grünloh bestritten diese Youngster ihr drittes Spiel binnen 46 Stunden, Kilian Brockhoff hatte mit den Nachwirkungen einer Erkältung zu kämpfen. In der 30. Minute kassierte dann Marshawn Blackmon sein viertes Foul - es wurde im wahrsten Sinne des Wortes immer enger.

Noch sieben Punkte Vorsprung nahm RASTA mit in den Schlussabschnitt (53:46), dann drehte ein Oldie auf. Ascherslebens 40-Jähriger Big Man Sebastian Harke machte die ersten vier Punkte des 4. Viertels, Leo Alban zwang RASTA mit seinem Dreier zum 56:56-Ausgleich in eine Auszeit (35.). Rund 650 Tigers-Fans riss es von den Sitzen, Harke erlebte derweil seinen x-ten Frühling. In der 37. Minute traf er per Dreier zur 61:59-Führung, wiederholte dieses Kunststück zum 65:64 (39.). Seine Punkte elf bis 13 im 4. Viertel aber brachen Vechta nicht das Genick. 24.4 Sekunden vor dem Ende egalisierte Noah Jänen per Dreier einen Drei-Punkte-Rückstand zum 67:67, den letzten Tigers-Angriff stoppte Johann Grünloh per Block gegen Osakue - Verlängerung!

Tim Insinger eröffnete die fünfminütige Overtime mit einem Dreier zum 70:67 (41.), die Tigers glichen schnell wieder aus und Sebastian Harke traf in der 44. Minute schon wieder einen Dreier zum 78:76 für die Tigers. Marshawn Blackmon schaffte noch in selber Minute den Ausgleich, anschließend stand RASTAs Defense sicher und ließ in den letzten 85 Sekunden nichts mehr zu. Mit jeweils einem Treffer von der Freiwurflinie von Noah Jänen und Kevin Smit stellte RASTA auf 80:78 (40.), Ascherslebens letzter Wurf ging daneben - der Rest war Jubel pur beim Vechtaer Team, Klubchef Stefan Niemeyer, Nachwuchskoordinator Hanno Stein und einigen mitgereisten Fans.

Stimme zum Spiel

Hendrik Gruhn: „Aschersleben musste heute ganz viele Ausfälle kompensieren. Das haben sie mit ganz tollem Teamgeist und krassem Einsatz wettgemacht. Sie haben mit allem dagegengehalten, was sie noch hatten. Kevin Smit wurde erneut aggressiv und intensiv verteidigt, wir haben Zeit gebraucht, um ihn ins Spiel zu bekommen. Wir haben auch zu viele Dreier genommen und zu wenige Drives in die Zone versucht. Am Ende haben Noah Jänen und Tim Insinger dann aber ganz wichtige Dreier getroffen. Auswärts mit so einem jungen Team so zu bestehen, in einer hitzigen Atmosphäre - Riesenkompliment an alle! Übers Spiel möchte ich jetzt aber auch gar nicht so viel reden. Wir haben es geschafft, aufzusteigen. Das ist der Lohn von jahrelanger, harter Arbeit. Unsere ganzen Nachwuchsspieler haben auf so einen Moment hingearbeitet. Sie haben sich das verdient und ich bin stolz auf sie. Jetzt herrscht einfach ausgelassene Freude, es war sehr emotional. Ich freue mich gerade tierisch. Letztlich ist das auch ein Erfolg aller Trainer im Verein, angefangen bei den Minis, und aller Verantwortlichen im Klub, die uns eine ganz professionelle Vorbereitung auf dieses Finale ermöglicht haben. Jetzt wollen wir den Moment genießen, denn es ist ein ganz toller Tag für unser Programm.“

Fakten

Würfe: RASTA 33% (26/79) - Aschersleben 42% (25/59)
Zweier: RASTA 48% (14/29) - Aschersleben 46% (19/41)
Dreier: RASTA 24% (12/50) - Aschersleben 33% (6/18)
Freiwürfe: RASTA 64% (16/25) - Aschersleben 76% (22/29)
Rebounds: RASTA 51 - Aschersleben 41
Assists: RASTA 14 - Aschersleben 14
Ballverluste: RASTA 13 - Aschersleben 16
Steals: RASTA 7 - Aschersleben 7

Herren - 1. Regionalliga Nord - Saison 2021/22 - Finale (Best-of-three) - Spiel 2

Aschersleben Tigers BC - SC RASTA Vechta 78:80 n.V. (15:18 / 16:21 / 15:14 / 21:14 / 11:13)

Sonntag, 24. April 2022 - 16 Uhr - Sporthalle am Ascaneum

ASL: Dominik Gottowik (DNP), Patrick Lyons (DNP), Leo Alban (16 Punkte), Christenvie Kwilu (11/2 Steals), Kevin Blaser (4), Jonathan Coles (12), Udun Osakue (11/5 Assists), Sebastian Harke (24/14 Rebounds), Falk Frederich (DNP), Yannick von Hain, Aivars Stikuts (DNP) und Linus Wascher.

VEC: Karl Bühner, Julius Bronnert (DNP), Michel Schillmöller (DNP), Emilijus Peleda (DNP), Noah Jänen (8 Punkte), Tim Insinger (12/6 Rebounds), Kevin Smit (28/7 Rebounds/6 Assists), Luca Ladjyn (10/7 Rebounds), Marshawn Blackmon (13/7 Rebounds),  Kilian Brockhoff (4), Malte Giljan (1/8 Rebounds/3 Steals) und Johann Grünloh (4).

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